„Unsere ‚Heimatdörfer‘ sind Vorbilder für alle. Sie haben eine hohe Lebensqualität und setzen sich dafür ein, diese noch besser zu machen – auch für unsere zukünftigen Generationen. Meinen herzlichen Dank an alle Beteiligten für Ihren herausragenden Einsatz für unsere Heimat Bayern!“, so Füracker. Im Rahmen des Wettbewerbs „Gütesiegel Heimatdorf 2023“ hat das Bayerische Heimatministerium nach 2019 und 2021 bereits zum dritten Mal kleine Gemeinden mit hoher Lebensqualität und besonderer Heimatverbundenheit ausgezeichnet. Online bewerben konnten sich alle Gemeinden in Bayern mit bis zu 3.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, die in der Vergangenheit mit mindestens einem Ortsteil am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilgenommen haben.
Als Gewinner des Wettbewerbs erhält die Gemeinde Kastl eine Prämie von 60.000 Euro, die zur Verbesserung der Lebensqualität und der Heimatverbundenheit innerhalb der Kommune verwendet werden soll. Die Gemeinde Kastl investiert das Preisgeld in die Neugestaltung des Sport-, Freizeit- und Vereinsgelände an der Haidenaab, welches unter anderem auch zu einem Mehrgenerationenplatz aufgewertet werden soll. Der Plan beinhaltet auch die Errichtung eines Pavillons mit Sitzgelegenheiten und Ladestationen für E-Bikes, der als Rastplatz für Radfahrer und Wanderer dienen soll.
Die Laudatio und eine kurze Vorstellung der Gemeinde hielt Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl: „Geografisch gelegen zwischen Rauhem Kulm und Hessenreuther Wald und wunderbar eingebettet von der Natur. Aufgrund dieser Lager ergeben sich ganz automatisch vielfältige Freizeit- und Naherholungsangebote.“ Er bescheinigte ein hohe Wohnqualität und insgesamt eine hohe Lebensqualität. Besonders bemerkenswert sei der starke Einsatz, um den Ort voranzubringen. Die Einbeziehung der Bürger bei allen Projekten sei ganz selbstverständlich, beispielsweise bei der Erstellung des ISEK. Stellvertretend für das herausragende Engagement der Bürger nannte er den Kulturtreff Kastl, der bei knapp 1400 Einwohnern ganze 800 Mitglieder hat.
Kastl beeindruckte die Bewertungskommission, die aus Vertretern der Regierung der Oberpfalz, dem Bezirk Oberpfalz sowie dem Bayerischen Heimat- und Finanzministerium bestand und Ende April mehrere Stunden vor Ort unterwegs war, unter anderem durch die hohe Qualität seiner Einrichtungen und seine reiche Natur. Bewertet wurde neben Lebensqualität und Heimatverbundenheit auch die geplante Verwendung der Prämie zur weiteren Verbesserung der Lebensverhältnisse vor Ort. Bürgermeister Hans Walter betonte in seiner Präsentation die Bemühungen der Gemeinde im Bereich der Städtebauförderung, Leerstandsmanagement, Angebote für Wohnen, Kultur, Sport und Freizeit sowie die verschiedenen Einrichtungen wie das Kinderhaus, die Grundschule, die Mehrzweckhalle und die Sportstätten.
Die 1425 Einwohner zählende Gemeinde hat in den vergangenen Jahren hart daran gearbeitet, ihren Status als Heimatdorf zu erreichen. Bereits 2019 hat sie sich für das Gütesiegel beworben und schaffte es in die Endausscheidung. Der diesjährige Erfolg ist der Beweis für die Entschlossenheit und den Gemeinschaftsgeist der Bürgerinnen und Bürger Kastls, des Bürgermeisters mit dem Gemeinderat und den zahlreichen Vereinen und Organisationen.
In der Bewerbung beschrieb Kastl sich selbst als "eine lebens- und liebenswerte Gemeinde mit dörflichem Charakter, die idyllisch zwischen Deutschlands schönstem Naturwunder, dem Rauhen Kulm, und dem Hessenreuther Wald liegt und durch zahlreiche Angebote, Einrichtungen und vielfältige Möglichkeiten vor Ort und in der Region eine hohe Wohn- und Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger bietet".
Zudem wurden umfangreiche Informationen zu verschiedenen Bewertungskategorien verlangt. Dazu gehören unter anderem die Gestaltung und Erhalt eines attraktiven, landschaftstypischen Ortsbildes, Nahversorgung im Gemeindegebiet, medizinische Grundversorgung, Bildungs- und Betreuungsangebote, Mobilität, gastronomisches Angebot, Ehrenamt und Digitalisierung. In all diesen und weiteren Bereichen konnte Kastl überzeugen.
An den Bewerbungsunterlagen hat Bürgermeister Hans Walter intensiv mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung in Kemnath bis zuletzt gefeilt, ehe sie am 1. Dezember vergangenen Jahres eingereicht wurden. Die Erarbeitung der erforderlichen Daten und Informationen war ein sehr aufwändiger und umfangreicher Prozess, der viel Sorgfalt und Konzentration erforderte.
Mit dieser Auszeichnung erhalte Kastl die verdiente Anerkennung für seine Bemühungen, ein lebenswertes Heimatdorf zu sein, so Bürgermeister Hans Walter. „Es ist ein stolzer Moment für die Gemeinde und ihre Bürgerinnen und Bürger, deren Engagement und harter Arbeit dazu beigetragen haben, diesen begehrten Titel zu erringen. Der Erfolg unterstreicht, dass Kastl eine attraktive Heimat in Bayern ist, in der Tradition gepflegt und Dynamik gefördert wird und Bürgerinnen und Bürger aktiv an der Gestaltung ihrer Heimat beteiligt sind.“
Urheber des Gruppenbildes (Delegation aus Kastl): StMFH/Christian Blaschka